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Ist Leder wirklich out?

Unsere Leidenschaft für Leder kommt nicht zuletzt durch unsere tägliche Arbeit. Als Hersteller hochwertiger Pflegeprodukte für Ledermöbel kennen wir uns mit diesem Material richtig gut aus und ja, wir lieben Leder. Wohlgemerkt: echtes Leder. Und genau deshalb blicken wir derzeit mit gemischten Gefühlen auf die Lederwelt, denn es ist offensichtlich, dass das Image dieses Materials aktuell ziemlich leidet.

Woher kommt die schlechte Meinung über Leder?

Leder ist giftig. Arme Tiere werden nur geschlachtet, um Leder oder Pelze herzustellen. Leder ist nicht nachhaltig und ökologisch sehr bedenklich. Vegan ist trendy, tierisches Leder nicht mehr zeitgemäß. Das sind nur einige Argumente, die derzeit gerne verwendet und von Medien verbreitet werden. Dass überzeugte Vegetarier Leder als tierisches Produkt ablehnen ist verständlich. Doch muss Leder allgemein so in Verruf geraten? Wir denken, es spielt gerade viel zusammen. Zum einen ist es für Laien wirklich nicht einfach, sich im Begriffs-Dschungel der Lederwelt zurechtzufinden und zu unterscheiden, was gut und böse ist. Die Medienwelt, die auf den Zug des "Schlechtmachens von Leder" voll aufgesprungen ist, gibt oft sehr einseitige Informationen, welche dem aktuellen Image von Leder nicht gut tun. Klären wir an dieser Stelle doch mal über einige Fakten auf.

Was ist Leder?

Um es auf den Punkt zu bringen: Echtleder ist durch Gerben haltbar gemachte tierische Haut. Ein Blick in den Duden beweist: "Leder ist aus Tierhaut durch Gerben gewonnenes ... Material". Also schließt sich die Begrifflichkeit "veganes Leder" schonmal per se aus.

Fakt ist, ...

...Leder ist ökologisch nachhaltig. Wenn nicht sogar eines der ältesten Beispiele für sinnvolles Recycling überhaupt. Leder ist tierische Haut und wird durch Gerben haltbar gemacht. Dabei gibt es durchaus Gerbmethoden, bei denen Chemikalien zum Einsatz kommen, die gesundheitlich und ökologisch bedenklich sind. Aber nicht in Europa, und schon gar nicht in Deutschland. Warum wird in den Medien nicht erwähnt, dass die deutsche Traditionsgerberei Heller für ihr Umweltengagement sogar einen blauen Engel vorweisen kann? Dass das Abwasser, was aus der Gerberei Heller in die Weser fließt, in sauberstem Zustand aus der hauseigenen Kläranlage kommt und Umweltanforderungen übererfüllt? Es steht jedem zu, sich über die Herkunft seines Ledererzeugnisses zu informieren und dann zu urteilen.

...Lederproduktion geht einher mit Fleischkonsum. Häute und Felle sind Abfallprodukte der Lebensmittelindustrie und werden von Gerbereien nachhaltig zu Leder verarbeitet. Der Anteil an speziell für die Ledergewinnung gezüchteten Tiere ist im Vergleich zur gesamten Lederherstellung verschwindend gering. Fast alle der von europäischen Gerbereien verarbeiteten Häute sind Neben-/Abfallprodukte der Nahrungsmittelindustrie. Ohne die Verarbeitung der Häute durch Gerbereien müssten die ganzen Häute als Abfall entsorgt werden. Fazit: Solange wir Menschen uns von Fleisch ernähren, ist die Verwertung der Tierhaut sinnvoll, nachhaltig und nicht zuletzt eine Frage des Respekts.

...Leder und Pelze sind nicht das Gleiche. Edle Pelze stammen von Tieren, die hauptsächlich um ihrer Felle wegen gezüchtet wurden. Tieraktivisten unterstützen mit ihren Kampagnen den Glauben unwissender Verbraucher, dass Tiere nicht nur des Felles, sondern auch der Haut wegen geschlachtet werden. Das stimmt definitiv nicht.

..., dass Gerben, also das Haltbarmachen von Leder, zu einem der ältesten Handwerke der Menschheit gehört. Wurde es anfangs als Kleidung oder Wetterschutz in Behausungen genutzt, hat es sich im Laufe tausender Jahre zu einem industriell gefertigtem Produkt entwickelt, welches in unserem Alltag über in vielen Bereich begleitet: Bekleidung, Accesoires, Möbel, Autositze und -lenkräder, Sicherheitskleidung für Motorsportler und Feuerwehrleute u.v.m..

So ganz unschuldig ist die Lederindustrie am schlechten Image jedoch auch nicht, hat sie es doch in den letzten Jahren nicht wirklich geschafft, dem negativen Trend entgegenzusetzen. Auch die minderwertige Massenware aus Billigländern spielt eine Rolle, denn durch den enormen Preisdruck wurde z.T. an der Lederqualität gespart, was die Konsumenten spürten.

Ein weiterer Grund sind die zahlreichen in den Medien verbreiteten falschen Fakten, die zum Teil unfassbaren Blödsinn über Echtleder beinhalten. Woher soll der Laie aber wissen, was Wahrheit und Fälschung ist? Hier ist nun die Lederindustrie gefragt, angefangen von Gerbereien über Hersteller bis hin zum Händler, um den Verbraucher genau über die Vorzüge von Leder aufzuklären.

Wir sehen uns hierbei auch in der Pflicht und möchten mit unserer Arbeit dazu beitragen, dass Leder wieder in das Licht gerückt wird, in das es gehört, nämlich ins natürlichste.